Die größten Menschen sind jene, die anderen Hoffnung geben können.
Jean Jaurès
Liebe LandFrauen sehr geehrte Leserinnen und Leser,
Weihnachten bedeutet vor allem Frieden auf Erden. Die Hoffnung darauf wird sicher überall auf der Welt ein Wunsch sein, der in den heiligen Tagen von den Menschen erbeten wird. In der Landwirtschaft ist es sicher auch der Wunsch nach etwas weniger Arbeit, nach Ruhe im Kreis der Lieben und nach einer Pause im täglichen Ansturm der Aufgaben, die zu bewältigen sind.
Was aber immer mehr dazu kommt, ist die Hoffnung auf eine Atempause von den ständigen Angriffen unserer Kritiker, deren Stimmen selbst beim Weihnachtsbraten nicht verstummen. Da fühlt man sich so sehr gegängelt, dass man diesen zitierten Braten denen nur zu gerne verwehren würde, die unentwegt den landwirtschaftlichen Familien das Leben schwer machen. Und nun, sozusagen als Steigerung der Problematik, die Fokussierung auf unsere Kinder! Die Eltern zu kritisieren für ihre Arbeit ist das eine, aber mittlerweile ist das Mobbing von Bauernkindern in der Breite der Gesellschaft angekommen. Bauernkinder sind heute Exoten in der Schule, da der Strukturwandel gerade hier allzu deutlich wird.
Unser LandFrauenverband Württemberg-Hohenzollern hat dazu eine Befragung auf den Weg gebracht und die Ergebnisse haben Erschreckendes zutage gefördert. Über ein Drittel der Betroffenen geben an, dass das Mobbing von Lehrerinnen und Lehrern sowie Erziehungsberechtigten ausgeht. Unfassbar und zugleich sehr traurig! Wie können studierte Pädagogen die ihnen anvertrauten Kinder in dieser Art belasten. Bei Gleichaltrigen kann man noch Unwissenheit über ihr Tun und deren Folgen unterstellen, aber wenn Lehrer selbst die ihnen anvertrauten Schutzbefohlenen unterschwellig angreifen, ist das Kind völlig hilflos der Situation ausgeliefert.
Bei vielen Antworten, die wir erhalten haben, ist die Ohnmacht der Familien spürbar und allzu oft war keine Hilfe in Sicht. Ebenfalls belastend sind solche Antworten, wo Kinder von den Eltern ihrer Schulkameraden verbal ausgegrenzt wurden. Hier zeigt sich, dass Bauern-Bashing heute scheinbar akzeptabel ist. „Bashing“ kommt aus dem Englischen und heißt „öffentliche Beschimpfung“ und genau der sind wir Landwirtsfamilien seit geraumer Zeit verstärkt ausgesetzt. Egal ob im Fernsehen oder in Zeitungen, Landwirtschaft wird regelmäßig zum Thema und zwar zum negativen. So etwas entfaltet irgendwann seine Wirkung bei den Menschen und so bilden sich viele aufgrund dieser Berichte ihre Meinung und diese Stimmung kommt irgendwann bei unseren Kindern als Mobbing an.
Hier heißt es nun zu handeln, das Thema muss diskutiert werden und zwar breitflächig. Den Betroffenen eine Stimme geben und sagen, dass es so nicht geht. Hier heißt es „solidarisch sein“ mit all jenen, die tagtäglich im Kreuzfeuer der Kritik stehen. Nicht dulden, sondern aktiv werden, nur so kann die Ohnmacht beendet werden.
Wichtig ist zu sehen, es gibt auch andere, denen das passiert und die Schuld liegt nicht beim Kind selbst oder bei dessen Eltern. Hier reicht leider oft ein kleiner Funke und das Drama nimmt seinen Lauf. Die Betroffenen sind die Opfer. Hier sollten wir nicht noch mit Besserwisserei kommen, wie man es hätte verhindern können. Machen Sie ihren Kindern und Enkeln Mut, offen darüber zu reden und wenn sie beobachten, dass andere gemobbt und aufgrund ihrer Herkunft geärgert werden, sollten Sie sich einmischen und solidarisch sein.
Als Verband wollen wir das Thema Mobbing von Bauernkindern im neuen Jahr breitflächig diskutieren und Betroffenen Hilfe anbieten. Erste Gedanken dazu sind schon gemeinsam mit der Schwäbischen Bauernschule gemacht worden. Gut wäre ein Angebot für betroffene Kinder und Jugendliche, bei dem sich Gleichgesinnte gegenseitig Mut machen können. Außerdem wollen wir das Gespräch mit dem Kultusministerium suchen, um auf die zwingend notwendige Neutralität von Pädagogen im Unterricht hinzuweisen. Landwirtschaftskritische Unterlagen von Greenpeace als Englischübersetzung, wie es bei unserem Sohn der Fall war, haben dort nichts verloren! Auch muss die Politik dafür sensibilisiert werden, klar Stellung für die moderne und unternehmerische Landwirtschaft zu beziehen. Wegducken ist nicht! Da heißt es Flagge zeigen und so den Gruppierungen, die sich auf die Landwirtschaft eingeschossen haben, den Wind aus den Segeln nehmen.
Mein Weihnachtswunsch ist: Packen wir es gemeinsam an, stehen wir zusammen und lassen uns – und vor allem unsere Kinder – nicht in die Ecke drängen. Diese Wunden heilen lange nicht, darum sollte es erst gar nicht dazu kommen. Seien wir stolz auf unseren Beruf und laden die Menschen zu uns auf die Höfe ein, um zu zeigen, wie verantwortungsvoll wir unserer Arbeit nachgehen.
Diejenigen, die die Möglichkeit dazu haben, sollten bei ihrer Öffentlichkeitsarbeit das Thema offensiv angehen. Wichtig ist, dass wir uns für mehr Verständnis und Akzeptanz der heutigen Landwirtschaft einsetzen, unsere Netzwerke ausbauen, um weiterhin in der Mitte der Gesellschaft verankert zu bleiben. Geben wir also gemeinsam den Betroffenen Hoffnung auf Besserung und stärken uns gegenseitig und vor allem ihrer Kinder!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen im Namen der LandFrauen Württemberg-Hohenzollern ein frohes Fest, ein paar ruhige besinnliche Tage im Kreis ihrer Lieben und für 2018 alles Gute für Ihre Familie, Haus und Hof.
Herzlichst Ihre
Juliane Vees
August 2017 - Die Demokratie sichert das Recht, die eigene Meinung öffentlich zu äußern. Mit dem Wahlrecht haben wir in unserem Gesellschaftssystem eine entscheidende Mitgestaltungsmöglichkeit.
Setzen Sie sich mit den Forderungen der AG Landfrauenverbände in Baden-Württemberg und des Deutschen LandFrauenverbandes auseinander. Es geht dabei um die Stärkung der Frauen und ihrer Familien im ländlichen Raum. Sprechen Sie Ihre Kandidatinnen und Kandidaten auf die Positionen, die Ihnen wichtig sind, an!
Eine Demokratie braucht mündige Bürgerinnen und Bürger, die ihre Rechte wahrnehmen und ihre Pflichten kennen. Es gilt, die Demokratie zu stärken und gegenüber populistischen Tendenzen Zivilcourage zu zeigen.
Machen Sie von Ihrem Wahlrecht Gebrauch und gehen Sie am 24. September zur Bundestagswahl!
Präsidentin Juliane Vees bei der Sozialwahl 2017 erneut in Vertreterversammlung der SVLFG gewählt
Ravensburg, 21. Juni 2017 – Juliane Vees, Präsidentin des LandFrauenverbands Württemberg-Hohenzollern, wurde bei der Sozialwahl 2017 der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) über die Liste 4 erneut in die Vertreterversammlung gewählt. Dieses Parlament entscheidet über die Satzung und damit auch über die Beitragsmaßstäbe bei Berufsgenossenschaft und Krankenversicherung, über Präventionsangebote und zusätzliche Leistungen der Kasse. Gewählt wurde ausschließlich in der Gruppe der Selbstständigen ohne Arbeitskräfte.
Die Liste 4 des Landesbauernverbands und des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands, für die sowohl Juliane Vees als auch Vizepräsidentin Christa Fuchs kandidierten, erhielt 12,4 % der abgegebenen Stimmen und somit 3 Sitze in der Vertreterversammlung. Das Ziel der Liste 4-Mitglieder ist die gute und bezahlbare Absicherung der Bauernfamilien in allen Lebenslagen und eine kompetente, wohnortnahe Beratung. Über diese Liste kamen nun insgesamt 3 Personen in die Vertreterversammlung: Juliane Vees, Franz Käppeler und Klaus Mugele.
Juliane Vees freut sich: „Sehr gerne möchte ich mich weitere 5 Jahre für die Interessen unserer land- und forstwirtschaftlichen Familienbetriebe stark machen und die baden-württembergische Sicht in das Gremium einbringen. Gerade auch das Thema Prävention liegt mir am Herzen, daher werde ich in Zukunft den Fokus meiner ehrenamtlichen Arbeit bei der SVLFG verstärkt dorthin legen.“
Hintergrundinformationen zur Sozialwahl:
Über 51 Millionen Versicherte bestimmen bei der Sozialwahl darüber, wer bei der Deutschen Rentenversicherung Bund, der Deutschen Rentenversicherung Saarland und bei den Ersatzkassen der gesetzlichen Krankenversicherung in den jeweiligen Parlamenten sitzt und dort die wichtigen Entscheidungen trifft. Diese beschließen über den Haushalt, über die Gestaltung neuer Leistungen, berufen den Vorstand und entscheiden beispielsweise auch über Fusionen. Mit ihrer Stimmabgabe stärken Versicherte und Rentner ihren ehrenamtlichen Vertretern in der Selbstverwaltung für ihre demokratische Arbeit den Rücken. Bei der Sozialwahl geht es um ihre Rente, ihre Gesundheitsversorgung und damit auch um ihre Zukunft und die ihrer Kinder.
Berlin, 13. Juni 2017 - Zwei Tage führten die 17 Vorsitzenden von Deutschlands größten Frauenverbänden einen intensiven Austausch mit sechs Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten der politischen Parteien. Mit der Berliner Erklärung 2017, die am 30.5. veröffentlicht wurde, wenden sich mehr als 12,5 Millionen Frauen an die Politik. www.berlinererklaerung.de/
Für die CDU stand stellvertretend für Bundeskanzlerin Angela Merkel die saarländische Ministerpräsidentin und stellvertretende CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer den siebzehn Frauenverbänden Rede und Antwort. Sie unterstützte vor allem die Forderung nach funktionierender und systematischer Erfassung der Gleichstellungspolitik und betonte: „Monitoring darf keinesfalls bloße Pflichtübung sein.“
Der SPD-Vorsitzende und Kanzlerkandidat Martin Schulz bezeichnete sich im Gespräch mit den Frauenverbänden als „entschiedenen Kämpfer“ für die Gleichberechtigung und verwies auf die hohe Übereinstimmung der Frauenforderungen mit den Zielsetzungen der SPD. Das überfällige Pflegeberufegesetz hält Schulz für einen erforderlichen nächsten Schritt. Gleichstellungspolitische Maßnahmen wolle er in einem Aktionsplan bündeln.
Dietmar Bartsch als Spitzenkandidat der Linken betonte, dass die Berliner Erklärung bei seiner Partei „offene Türen einlaufe“ und die Forderungen der Linken teils über die der Verbände hinausgingen; es gehe ihm aber vor allem um die Durchsetzung des „großen Ganzen“ in der Sozialpolitik.
Katrin Göring-Eckardt, Spitzenkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen, betonte im Austausch mit den Vertreterinnen der Berliner Erklärung die Notwendigkeit des Neudenkens beim Ehegattensplitting, denn „Chancen, Macht, Geld und Zeit müssen gerecht zwischen Männern und Frauen geteilt werden.“
Die FDP dagegen steht den Forderungen der Berliner Erklärung 2017 kritisch gegenüber, wie Katja Suding, stellvertretende Bundesvorsitzende der Liberalen, im Gespräch mit den Frauenverbänden betonte. Nach ihrer Überzeugung solle sich die Politik auf die Rahmenbedingungen konzentrieren wie bessere Betreuungsangebote und Flexibilisierung der Arbeitswelt und auch künftig auf freiwillige Selbstverpflichtungen der Wirtschaft setzen. Suding: „Quoten lehne ich weiterhin ab.“
Als Vertreter der CSU zeigte sich der bayerische Innenminister und CSU-Spitzenkandidat Joachim Herrmann aufgeschlossen für die Anliegen der Frauenverbände. Er stand der Quote nicht mehr ablehnend gegenüber und sagte zu, insbesondere den Vorschlag einer Quotierung von Wahllisten für eine ausgewogenere Gremienbesetzung eingehend zu prüfen.
Unter den angefragten sieben Parteien hatte einzig die AfD keinen Gesprächspartner benannt; sie kündigte inzwischen an, schriftlich zu den übermittelten Forderungen Stellung nehmen zu wollen.
Insgesamt hochzufrieden mit den ersten Ergebnissen ihrer politischen Gespräche mit Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten zur Bundestagswahl, setzen die Vertreterinnen der Berliner Erklärung 2017 nun auf die konkrete Umsetzung in den Wahlprogrammen. Initiatorin Monika Schulz-Strelow vom Verband Frauen in die Aufsichtsräte (FidAR): „Wir werden überprüfen, was in die Wahlprogramme konkret aufgenommen wird, fragen erneut nach und machen die Antworten öffentlich. Gemeinsam bleiben wir dran!“
Das überfraktionelle Bündnis der Berliner Erklärung existiert seit 2011.
Aktuell gehören ihm 17 Frauenverbände an:
Arbeitsgemeinschaft Anwältinnen im Deutschen Anwaltverein, 266 Mitglieder, Silvia C. Groppler, Vorsitzende www.davanwaeltinnen.de
Business und Professional Women (BPW) Germany, 1.600 Mitglieder (Deutschland) 30.000 Mitglieder in 100 Ländern, Uta Zech, Präsidentin www.bpw-germany.de
Deutscher Ärztinnenbund e.V. (DÄB), 1.800 Mitglieder, Dr. Christiane Groß M.A., Präsidentin www.aerztinnenbund.de
Deutscher Frauenrat (DF), Dachverband von 59 Mitgliedsverbänden, in denen mehr als 12 Millionen Frauen organisiert sind. Mona Küppers, Vorsitzende www.frauenrat.de
deutscher ingenieurinnenbund e.V. (dib), 400 Mitglieder, Sylvia Kegel, Vorstand www.dibev.de
Deutscher Juristinnenbund e.V. (djb), 2.700 Mitglieder, Ramona Pisal, Präsidentin www.djb.de
Deutscher LandFrauenverband e.V. (dlv), 500.000 Mitglieder, Brigitte Scherb, Präsidentin www.landfrauen.info
EAF Berlin | Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft, 2.000 Unterstützer/innen, Dr. Helga Lukoschat, Vorsitzende www.eaf-berlin.de
European Women’s Management Development International Network e.V. (EWMD), 470 Mitglieder in Deutschland; 900 Mitglieder europa- und weltweit; Sieglinde Schneider, Präsidentin www.ewmd.org
FidAR - Frauen in die Aufsichtsräte e.V., 680 Mitglieder, Monika Schulz-Strelow, Präsidentin www.fidar.de
Frauen im Management e.V. (FIM), 180 Mitglieder, Bärbel Jacob, Bundesvorstand www.fim.de
Journalistinnenbund e.V. (jb), 400 Mitglieder, Rebecca Beerheide, Vorsitzende www.journalistinnen.de
ProQuote Medien e.V., 200 Mitglieder, 5.000 Unterstützerinnen und Unterstützer, Maren Weber, Vorsitzende www.pro-quote.de
ProQuote Medizin, 700 unterstützende Unterschriften, davon 80 Professoren und Professorinnen, Prof. Dr. Gabriele Kaczmarczyk, Initiatorin www.pro-quote-medizin.de
ProQuote Regie e.V., 1000 Unterstützer*innen, Barbara Rohm, Vorsitzende www.proquote-regie.de
Verband deutscher Unternehmerinnen e.V. (VdU), 1.800 Mitglieder und Interessentinnen, 16 Landesverbände, Stephanie Bschorr, Präsidentin www.vdu.de
Working Moms – Pro Kinder Pro Karriere e.V. (WM), 450 Mitglieder, Ina Steidl, Vorsitzende Verbandsvorstand www.workingmoms.de
Berlin, 30. Mai 2017 - Mit einem Katalog von Forderungen wenden sich mehr als 12,5 Millionen Frauen aus 16 Frauenverbänden in der Berliner Erklärung 2017 an die Parteien zur Bundestagswahl.
Unter www.berlinererklaerung.de werden die Forderungen am Dienstag, 30. Mai 2017, veröffentlicht – rund vier Monate vor der Wahl am 24. September. Im Mittelpunkt steht das Ziel einer gleichberechtigten Teilhabe von Frauen. Es geht außerdem um Entgeltgleichheit und darum, die Gleichstellungspolitik verbindlich umzusetzen, sie transparent zu gestalten und die Entwicklung regelmäßig zu prüfen.
Die Unterzeichnerinnen fordern, dass Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in der kommenden Legislaturperiode weitere Schritte in Richtung Gleichstellung unternehmen. Es müssen schnell neue Meilensteine mit klaren Vorgaben definiert und erreicht werden, heißt es in der Erklärung der Verbände. Denn nach 100 Jahren Frauenwahlrecht, 70 Jahren Grundgesetz und 25 Jahren aktivem Gleichstellungsauftrag als Ergänzung des Artikels 3, Abs. 2 Grundgesetz haben Frauen in Deutschland lange genug gewartet und Kompromisse gemacht.
Im Einzelnen fordern die Verbände eine paritätische Teilhabe nicht nur in den Aufsichtsräten und in den Führungsebenen der Privatwirtschaft, sondern auch in der Politik sowie in den Aufsichts-, Beratungs- und Vergabegremien bei Medien, Kultur, Medizin und Wissenschaft. Um gleiche Bezahlung im Job zu erreichen, ist das neue Gesetz für Entgelttransparenz ein erster Schritt, um geschlechterspezifische Unterschiede bei den Einkommen zu stoppen. Weitere gesetzliche Regelungen und zielführende Maßnahmen wie transparente, umfassende Prüfverfahren zur geschlechterdifferenzierten Entgeltanalyse in allen Betrieben mit Betriebsratspflicht und Abschaffung des Ehegattensplittings in seiner jetzigen Form sind aber notwendig. Außerdem braucht Gleichstellungspolitik Verbindlichkeit, Transparenz und die Kontrolle des Erreichten. Nur dann kann sie gemäß § 2 der Gemeinsamen Geschäftsordnung der Bundesministerien als „durchgängiges Leitprinzip“ erfolgreich sein.
Der Forderungskatalog wird von Spitzenvertreterinnen des Bündnisses Berliner Erklärung 2017 in einer gemeinsamen Aktion am 31. Mai und 1. Juni 2017 folgenden Repräsentantinnen und Repräsentanten der zur Bundestagswahl antretenden demokratischen Parteien übergeben:
Martin Schulz (SPD)
Katrin Göring-Eckardt (Bündnis90/Die Grünen)
Dr. Dietmar Bartsch (Die Linke)
Katja Suding (Vertretung Christian Lindner, FDP)
Joachim Herrmann (CSU)
Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU)
Das überfraktionelle Bündnis der Berliner Erklärung existiert seit 2011.
Aktuell gehören ihm 16 Frauenverbände an:
Business und Professional Women (BPW) Germany, 1.600 Mitglieder (Deutschland) 30.000 Mitglieder in 100 Ländern, Uta Zech, Präsidentin www.bpw-germany.de
Deutscher Ärztinnenbund e.V. (DÄB), 1.800 Mitglieder, Dr. Christiane Groß M.A., Präsidentin www.aerztinnenbund.de
Deutscher Frauenrat (DF), Dachverband von 59 Mitgliedsverbänden, in denen mehr als 12 Millionen Frauen organisiert sind. Mona Küppers, Vorsitzende www.frauenrat.de
deutscher ingenieurinnenbund e.V. (dib), 400 Mitglieder, Sylvia Kegel, Vorstand www.dibev.de
Deutscher Juristinnenbund e.V. (djb), 2.700 Mitglieder, Ramona Pisal, Präsidentin www.djb.de
Deutscher LandFrauenverband e.V. (dlv), 500.000 Mitglieder, Brigitte Scherb, Präsidentin www.landfrauen.info
EAF Berlin | Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft, 2.000 Unterstützer/innen, Dr. Helga Lukoschat, Vorsitzende www.eaf-berlin.de
European Women’s Management Development International Network e.V. (EWMD), 470 Mitglieder in Deutschland; 900 Mitglieder europa- und weltweit; Sieglinde Schneider, Präsidentin www.ewmd.org
FidAR - Frauen in die Aufsichtsräte e.V., 680 Mitglieder, Monika Schulz-Strelow, Präsidentin www.fidar.de
Frauen im Management e.V. (FIM), 180 Mitglieder, Bärbel Jacob, Bundesvorstand www.fim.de
Journalistinnenbund e.V. (jb), 400 Mitglieder, Rebecca Beerheide, Vorsitzende www.journalistinnen.de
ProQuote Medien e.V., 200 Mitglieder, 5.000 Unterstützerinnen und Unterstützer, Maren Weber, Vorsitzende www.pro-quote.de
ProQuote Medizin, 700 unterstützende Unterschriften, davon 80 Professoren und Professorinnen, Prof. Dr. Gabriele Kaczmarczyk, Initiatorin pro-quote-medizin.de
ProQuote Regie e.V., 1000 Unterstützer*innen, Barbara Rohm, Vorsitzende www.proquote-regie.de
Verband deutscher Unternehmerinnen e.V. (VdU), 1.800 Mitglieder und Interessentinnen, 16 Landesverbände, Stephanie Bschorr, Präsidentin www.vdu.de
Working Moms – Pro Kinder Pro Karriere e.V. (WM), 450 Mitglieder, Ina Steidl, Vorsitzende Verbandsvorstand www.workingmoms.de
Weitere Informationen:
www.berlinererklaerung.de
#BerlinerErklärung2017
Berlin, 24.04.2017 – Gestern eröffnete der Deutsche LandFrauenverband (dlv) offiziell seine Aktionstage mit einem Bühnenprogramm auf der Internationalen Gartenausstellung (IGA) in Berlin
„LandFrauen: Stimmgewaltig. Mitbestimmend. Mittendrin.“ – unter diesem Motto sind die LandFrauen bundesweit von April bis September aktiv. Manuela Schwesig, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, ist Schirmherrin über die Vielzahl bundesweiter Veranstaltungen. „Ich unterstütze die LandFrauen, weil sie sich für ein besseres Leben in den ländlichen Regionen einsetzen – sei es im Bereich ehrenamtliches Engagement, einer Willkommenskultur für Flüchtlinge oder die Zukunft der Landwirtschaft. Die LandFrauen bilden mit ihren Netzwerken eine starke Gemeinschaft, von der alle profitieren können“, so die Schirmherrin der Aktionstage.
Alle zwei Jahre zeigen die Aktionstage die eindrucksvolle Bandbreite der LandFrauenarbeit. 2015 lockten die LandFrauen rund 123.400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu ihren Veranstaltungen. Die Aktionstage 2017 versprechen bis September neue Rekorde zu brechen. „Wir sind Bürgerinnen und gestalten unsere Gesellschaft mit. Wir nutzen damit eine der schönsten und größten Möglichkeiten, die unsere Demokratie bereit hält. Jedoch sind wir manchmal zu bescheiden, übernehmen Aufgaben ohne große Worte. Und deshalb ist ‚Stimmgewaltig‘ ein wichtiger Teil unseres Mottos“, betont Brigitte Scherb, dlv-Präsidentin. „Mit den Aktionstagen holen wir die Aktivitäten der LandFrauen in die Öffentlichkeit, geben ihnen eine Bühne. Und wir zeigen gleichzeitig, wie kraftvoll unsere Stimmen sein können. Wann könnte das wichtiger sein als in einem Wahljahr?“
Während der Aktionstage organisieren LandFrauen Veranstaltungen mit Bundestagskandidatinnen und –kandidaten, laden Gäste auf landwirtschaftliche Betriebe ein, informieren zum Thema ehrenamtliches Engagement und noch vieles mehr.
„Der Deutsche LandFrauenverband setzt mit seinen Aktionstagen wichtige Impulse für ein gutes und besseres Leben vor allem von Frauen in ländlichen Regionen. Es freut mich daher sehr, dass wir mit dem dlv einen wichtigen Unterstützer für die Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland haben“, erklärt Christine Morgenstern, Leiterin der Gleichstellungsabteilung im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, bei der offiziellen Eröffnung der Aktionstage auf der IGA. „Deshalb unterstützt das BMFSFJ gerne die Initiative „Equal-Pay-Beraterinnen“, mit der Frauen ausgebildet werden, um andere Frauen zu den Themen Teilzeitfalle, Minijobfalle oder Erwerbsunterbrechungen aufklären und beraten zu können.“
Zahlreiche LandFrauen sind aus ganz Deutschland angereist, um bei der Eröffnung der Aktionstage dabei zu sein. Neben einer Diskussionsrunde zu den Themen Ehrenamt und Lohngleichheit mit der Equal-Pay-Beraterin Meike Stühmeyer-Freese, Christine Morgenstern, Leiterin der Gleichstellungsabteilung im BMFSFJ und Brigitte Scherb, dlv-Präsidentin, erklärte die Berliner LandFrau Gudrun Gericke, wie sie mit meine-ernte.de das Land in die Stadt bringt. Die Wa(h)ren Dorf-Frauen unterhielten das Publikum mit ihrer ganz eigenen Sicht auf die Dinge.
Die komplette Liste der Veranstaltungen 2017 und weitere Informationen zu den Aktionstagen finden Sie unter www.landfrauen.info/mitmachen/aktionstage/
Gerne vermitteln wir die Kontakte in die Regionen.
Minister Peter Hauk MdL: „LandFrauen agieren am Puls der Zeit und sind wichtiger Weiterbildungsträger im Ländlichen Raum“
„Die LandFrauen stehen für klare Ansagen an Politik und Gesellschaft. Sie packen Projekte mit erkennbarem praktischem Nutzen an und haben den Mut, Neues auszuprobieren und Ideen kreativ und innovativ umzusetzen, sagte Peter Hauk MdL, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, anlässlich des Jahresauftaktgespräches mit den Präsidentinnen und Geschäftsführerinnen der Arbeitsgemeinschaft der baden-württembergischen LandFrauenverbände am 13. Februar in Stuttgart. Er lobte die klaren Positionen der LandFrauen zum Wohle der Landwirtschaft und des Ländlichen Raums, die das Ministerium unter anderem im „Kabinettsausschuss Ländlicher Raum“ aufgreifen werde. „Ob Schulungen, Seminare oder Weiterbildungen: Die LandFrauen bringen mit ihrer Kreativität und ihrem Einsatz, ihren Aktionen und Veranstaltungen Baden-Württemberg voran“, betonte der Minister. Dies verdiene Respekt und Anerkennung. Thematisiert wurden seitens der LandFrauenverbände die flächendeckende Bildungsarbeit im Ländlichen Raum, die Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung, die Situation in bäuerlichen Familien-betrieben, die Einschränkung des Flächenverbrauchs durch Nachverdichtung und der Ausbau der Breitbandversorgung in peripheren Regionen.
Präsidentin Marie-Luise Linckh, LandFrauenverband Württemberg-Baden, stellte für die Arbeitsgemeinschaft der LandFrauenverbände in Baden-Württemberg mit 82.000 Mitgliedern, 127 Kreis- und Bezirks-vereinen und 1.358 Ortsvereinen den Mehrwert der flächendeckenden Bildungsangebote für den Ländlichen Raum dar. Darüber hinaus sind im Projekt „Fit fürs Ehrenamt“ 2016 insgesamt 90 Schulungstage mit 1.747 Teilnehmerinnen und 672,8 Unterrichtseinheiten durchgeführt worden. Die aktuellen Themenangebote stärken ehrenamtliche Führungskräfte und eine Weiterentwicklung der Verbandsarbeit. Auch wenn sich LandFrauen im Schnitt zwölf Jahre ehrenamtlich engagieren, sind Frauen im Spannungsfeld zwischen Familie, Beruf und Ehrenamt zunehmend gefordert und es gilt seitens der Verbände Brücken zu bauen, damit die Vereine zukunftsorientiert geführt werden. Deshalb sei die Sicherung der Bildungsarbeit im Ländlichen Raum für die drei LandFrauenverbände ein zentrales Anliegen. Über „Innovative Maßnahmen für Frauen im Ländlichen Raum (IMF)“ führen alle drei Verbände außerdem gezielte Qualifizierungsmaßnahmen zur Einkommens- und Erwerbskombination durch. Der Minister sicherte den LandFrauen zu, dass er sich für eine verlässliche und auskömmliche Förderung der ländlichen Weiterbildung einsetzen werde.
Präsidentin Rosa Karcher, LandFrauenverband Südbaden, schilderte die Situation der Frauen auf den landwirtschaftlichen Betrieben vor dem Hintergrund niedriger Erzeugerpreise, Nachteile im globalen Wettbewerb aufgrund höherer Kosten, Flächenkonkurrenz und die zunehmende unsachliche Stimmungsmache auf dem Rücken der Landwirtschaft. Minister Hauk führte aus, dass der Ausbau einer ad-hoc-Plattform im Internet angedacht sei, um auf aktuelle Situationen reagieren zu können.
Präsidentin Juliane Vees, LandFrauenverband Württemberg-Hohenzollern, wies beim Ausbau der Breitbandversorgung auf die Chancen durch interkommunale Zusammenarbeit hin. Sie hob hervor, dass ein schnelles Netz für ländliche Arbeitgeber elementar sei und dadurch, gerade auch für Frauen, die wohnortnahe Berufstätigkeit sichergestellt werden könne. Außerdem schilderte sie die aktuellen Defizite in der Gesundheitsversorgung auf dem Land. Minister Hauk versicherte, die angesprochenen Themen über den Kabinettsausschuss Ländlicher Raum zu befördern und warb für die geplanten Bürgerdialoge.
Hintergrundinformationen:
In den kommenden Monaten veranstaltet die Akademie Ländlicher Raum Bürgerdialoge mit Minister Peter Hauk und weiteren Kabinettsmitgliedern zum Thema: Starke und lebenswerte ländliche Räume. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können kostenfrei teilnehmen an nachfolgenden Orten:
4. April in Mainhardt
4. Mai in Titisee-Neustadt
22. Juni in Untermarchtal
13. Juli in Schopfloch
Anmeldungen über: alr@lel.bwl.de
Informationen zum Ländlichen Raum sowie zur Landwirtschaft sind unter www.mlr-bw.de abrufbar.
Informationen rund um das Thema Frauen in der Landwirtschaft sowie zum Förderpro-gramm Innovative Maßnahmen für Frauen im Ländlichen Raum (IMF) sind unter www.mlr.baden-wuerttemberg.de/de/unsere-themen/laendlicher-raum/leben-auf-dem-land-gestalten/landfrauen sowie unter www.frauen.landwirtschaft-bw.de abrufbar.
Stuttgart, 24. Februar 2017