Verbandstag mit Jubiläum "40 + 1" Jahre LandFrauenverband Württemberg-Hohenzollern | 25. Juni 2022 | Stadthalle Sigmaringen

Unser Verbandstag war ein voller Erfolg! Rund 300 Teilnehmende fanden sich an diesem Tag zusammen, hauptsächlich Mitglieder, aber auch langjährige Wegbegleiter*innen, Ehrengäste und Sponsoren, um das 40+1-jährige Jubiläum gemeinsam zu feiern. Neben zahlreichen weiteren, mitunter sehr humorvollen, Programmpunkten war der Höhepunkt der Veranstaltung die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Präsidentin Juliane Vees.

 

Die Freude über das Wiedersehen nach der langen Coronapause lag förmlich in der Luft. War diese Veranstaltung doch die erste nach über zwei Jahren, an der sich Mitglieder aller 12 Kreisverbände des LandFrauenverband Württemberg-Hohenzollern wieder begegnen konnten. 

 

Juliane Vees, seit 2009 Präsidentin des LandFrauenverband Württemberg-Hohenzollern, sprach in ihrer Eröffnungsrede von der Vergangenheit – von 40 Jahren mit politischer Einflussnahme, sozialem Engagement und fachlicher Verbraucheraufklärung – aber vor allem von der Zukunft, mit ihren Herausforderungen und Visionen. Drei große „T’s“ stünden hier im Vordergrund: Team, Talente und Toleranz. Erstens das Team, also die Gemeinschaft, und alle Arten von Zusammenarbeit. Zweitens die Talente bzw. die Vielfalt der Talente, die im LandFrauenverband durch die breitgefächerten Berufe, das unterschiedliche Alter und die verschiedenen Regionen zusammenträfen. Und drittens die Toleranz von anderen Meinungen sowie Denk- und Lebensweisen; auch sich zu öffnen gegenüber neuen Strömungen wie Urbanisierung, Digitalisierung und Globalisierung. Zusammenfassend meinte Vees, dass die Konnektivität, also die Verbundenheit und Vernetzung, nach wie vor die große Stärke der LandFrauen sei. Diese würde zwar auch digital funktionieren, aber vor allem an Tagen wie diesen analog, von Angesicht zu Angesicht. Sie schloss ihre Rede mit einem Zitat des amerikanischen Informatik-Professors Alan Kay: „Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet.“

 

Nach Vees‘ Eröffnungsrede und dem Grußwort des Sigmaringer Bürgermeisters Dr. Marcus Ehm wurde es mit den Ansprachen von Joachim Rukwied, Marlene Mortler und Peter Hauk politisch. Alle drei verwiesen auf die aktuelle weltpolitische Lage mit dem Krieg in der Ukraine, der spürbare Konsequenzen auf die Energie- und Nahrungsmittelversorgung mit sich bringe. Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes und des Landesbauernverbandes Baden-Württemberg, betonte darüber hinaus die Wichtigkeit des Engagements aller LandFrauen und bestärkte diese darin, nicht nur als Arbeitskraft im Hintergrund, sondern auch als Unternehmerin und Teilhaberin des heimischen landwirtschaftlichen Betriebes aufzutreten. Im Anschluss daran folgte die Festansprache von Marlene Mortler, CSU-Politikerin und Mitglied des Europäischen Parlaments. Sie nannte fünf wesentliche Punkte, die die großen Herausforderungen in Europa darstellten. Neben der Gesundheit, Verteidigung und Cyber-Sicherheit seien die Energie-Versorgung und Ernährungssicherheit zwei Bereiche, die insbesondere für den ländlichen Raum und den Agrarsektor bedeutend sind. In diesem Zusammenhang sei es wichtig, den ländlichen Raum zu stärken, was die Bedeutung der LandFrauen unterstreiche. Peter Hauk, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz von Baden-Württemberg, bedankte sich bei den LandFrauen für ihr gesellschaftspolitisches Engagement – würde doch der Zusammenhalt in einer Gesellschaft hauptsächlich über die Frauen stattfinden. 

Anschließend leitete Hauk über zum nächsten, mit Spannung erwartetem Programmpunkt – der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande an Verbandspräsidentin Juliane Vees. In seiner Laudatio machte Minister Hauk einen Streifzug durch ihr vielfältiges Engagement: als langjährige Präsidentin des LandFrauenverbandes Württemberg-Hohenzollern, als 1. Vizepräsidentin des Deutschen LandFrauenverband e.V., in zahlreichen berufs- und sozialpolitischen Fachausschüssen auf Bundes- und Landesebene sowie in der Kommunalpolitik für die CDU im Wahlkreis Freudenstadt. Sichtlich ergriffen bedankte sich Vees bei all ihren Weggefährt*innen der vergangenen Jahre, vor allem aber bei ihrer Familie – allen voran ihrem Ehemann, der sie in ihrem Tun immer unterstütze. 

 

Der Nachmittag stand schließlich ganz im Zeichen der Unterhaltung. Keynote-Speakerin Denise Maurer machte in ihrem Vortrag „Starke Frauen im ländlichen Raum – in rosa mit der Faust auf den Tisch“ den LandFrauen Mut, viel öfter als „stolze Rose“ statt als „bescheidenes Veilchen“ aufzutreten. Neben wertvollen, ganz konkreten Tipps, wie sich die LandFrauen optimal auf Bildern präsentieren können, machte sie klar, wie wichtig das Netzwerken ist für einen erfolgreichen Werdegang – und worin damit der große Pluspunkt liege im Verband, im Netzwerk der LandFrauen. 

In der anschließenden Talkrunde, moderiert von Stephanie Lange, kamen vier starke Frauen zu Wort: Petra Bentkämper (Präsidentin des Deutschen LandFrauenverband), Stefanie Bürkle (Landrätin Landkreis Sigmaringen), Prof. Dr. Ute Mackenstedt (1. Vorsitzende des Landesfrauenrat Ba-Wü) und Juliane Vees (Präsidentin LandFrauenverband Württemberg-Hohenzollern). Petra Bentkämper unterstrich, dass die LandFrauen in den verschiedenen Gremien hohe Wertschätzung erfahren würden, was auch Stefanie Bürkle zum Ausdruck brachte: Sie sprach von den LandFrauen als Aktivposten aller Frauen, die sich einbringen und sichtbar seien, sowie als mittragende Säulen der Gesellschaft. Juliane Vees verdeutlichte an dieser Stelle, wie die LandFrauen arbeiten und wirken: von der Gemeindeebene über den Landkreis bis zur Landes- und Bundesebene, wobei – so Prof. Dr. Ute Mackenstedt – der Landesfrauenrat mit Unterstützung der großen Gruppe der LandFrauen gemeinsame Themen voranbringe. Mackenstedt betonte, dass das Ehrenamt immer verbunden sein sollte mit Forderungen an Politik und Gesellschaft, und vor allem aber auch entsprechend honoriert werden sollte – beispielsweise in Form von Rentenpunkten, wie Juliane Vees ergänzte. Landrätin Stefanie Bürkle lobte die LandFrauen für ihr Engagement und sprach von ihnen als Vorreiterinnen im Führung übernehmen. 

 

Als letzter Punkt der Veranstaltung stand ein politisches Kabarett auf dem Programm. Marlies Blume verstand es mit gewissen Verwandlungskünsten und viel Wortwitz, die anwesenden Frauen zu animieren: um wieder rauszugehen nach den Pandemie-Jahren, um sich auszutauschen und zuzuhören, um gemeinsam für ein friedliches Miteinander einzustehen, um zu wirken und sichtbar zu werden, und um einzutreten für Frauenrechte und Gleichstellung. Während Denise Maurer zuvor von den LandFrauen als „Sekundenkleber der Gesellschaft“ sprach, gab Marlies Blume den Frauen den treffenden Titel „geballte Systemrelevanz auf zwei Beinen“. Alle Redner und Referentinnen waren sich in einer Sache einig: Das Engagement der LandFrauen ist unbezahlbar und wurde von allen in den höchsten Tönen gelobt. Neben den Vizepräsidentinnen Christa Fuchs und Doris Härle sowie den Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle, die das Programm mitverantworteten, sind vor allem die LandFrauen aus der Region zu nennen, die die Versorgung der Gäste und die wunderbare Dekoration der Halle übernommen hatten.

Mit dem Lied „Ein Hoch auf uns“, gesungen und auf der Gitarre begleitet von Johanna Endres, fand der Verbandstag des LandFrauenverband Württemberg-Hohenzollern ein fulminantes Ende: Alle Anwesenden sangen laut schallend mit und feierten in diesem Moment – völlig zu Recht – ihr Miteinander und sich selbst. 

 

Download
Den vollständigen Bericht als pdf finden Sie hier:
Pressebericht Verbandstag HP.pdf
Adobe Acrobat Dokument 102.5 KB

 

Programm

ab 9.00 Uhr Ankommen der Gäste 

10.00 Uhr Eröffnung und Begrüßung (Juliane Vees, Präsidentin LandFrauenverband Württemberg-Hohenzollern)

10.30 Uhr Grußworte der Ehrengäste

     > Dr. Marcus Ehm (Bürgermeister der Stadt Sigmaringen)
     > Joachim Rukwied (Präsident des Dt. Bauernverbandes und des Landesbauernverbandes Baden-

        Württemberg)

11.00 Uhr Festansprache Marlene Mortler MdEP

11.45 Uhr Grußwort Peter Hauk MdL (Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und

Verbraucherschutz in Baden-Württemberg)

12.00 Uhr Verleihung Bundesverdienstkreuz an Juliane Vees

ca. 12.30 Uhr Mittagessen

14.30 Uhr Vortrag "Starke Frauen im ländlichen Raum – in rosa mit der Faust auf den Tisch?" von Denise Maurer (Keynote Speakerin)

15:15 Uhr Talkrunde: "40 Jahre LandFrauen Württemberg-Hohenzollern – 40 Jahre politische Interessenvertretung der Frauen im ländlichen Raum", moderiert von Stephanie Lange

Mit dabei u.a.: Petra Bentkämper (Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes), Stefanie Bürkle (Landrätin Landkreis Sigmaringen), Prof. Dr. Ute Mackenstedt (1. Vorsitzende des Landesfrauenrates Baden-Württemberg)

16:00 Uhr Kaffeepause

16:15 Uhr Politisches Kabarett mit Marlies Blume: "LandFrauen - eine Gemeinschaft mit Kopf,

Hand und Herz!"

ca. 17:00 Uhr Schlusswort und Ausklang der Veranstaltung

 

Der Tag wurde musikalisch begleitet von Johanna Endres.